Bilder und G’schichten 2023
Kärwa-Bilanz 2023: Bilderbuchwetter und Besucherrekord
Blauer Himmel und spätsommerliche Temperaturen, volle Straßen und glückliche Gesichter überall: Die Michaelis-Kirchweih 2023 hat wohl alle Erwartungen übertroffen. Auch wenn die Verantwortlichen den Erfolg des Festes nicht ausschließlich an der Besucherzahl messen, dürfen sie auf den Rekord von über 1,5 Millionen Kirchweihgängern wohl stolz sein – zumal dabei bis zum letzten Tag keine einzige Straftat verzeichnet wurde.
Gerade die Schaustellerinnen und Schausteller sind mehr als zufrieden. Stefan Wentzl und Hannes Grauberger, die neuen Vorstände der beiden großen Schaustellerverbände, ziehen eine durchweg positive Bilanz und blicken optimistisch in die Zukunft.
Stefan Wentzl (im Bild links), der mit seinem Ausschank „Zum Michel“ bei der alten Feuerwache und der Creperie gegenüber der Kleinen Freiheit vertreten war, freut sich besonders über das ausgesprochen friedliche Verhalten der vielen Besucher. „Da merkt man, dass die Fürther Kirchweih etwas ganz Besonderes ist“. Die Kirchweihgänger hier schafften, so Wentzl, das Kunststück, „an den Ausschänken lustig zu sein, ohne auf den Tischen zu tanzen oder was kaputt zu machen“. Bei anderen großen Volksfesten oder auch einigen Vorortkirchweihen könne das vor allem spät abends durchaus anders aussehen. „Dabei bedeutet mehr Alkoholkonsum nicht unbedingt mehr Umsatz für uns Schausteller. Uns ist die familiäre Atmosphäre ohne Ausfälligkeiten doch viel lieber“, sagt Wentzl. „Es gibt keine bessere Situation als in Fürth“.
Die Besucherzahl sieht er „knapp an der Kapazitätsgrenze“, aber als überfüllt empfindet er die Kirchweih nicht. Dabei hatte ihn der Andrang am Familientag durchaus überrascht. Die Kinder- und Familientage, bei denen die Schausteller ihre Preise bis zu 30% reduzieren, sind laut Stefan Wentzl „eine Möglichkeit, wie wir der Bevölkerung etwas zurückgeben können“.
Wentzl wünscht sich, dass die Fürther und ihre Gäste von außerhalb die Kärwa „weiter so feiern“ und bedankt sich im Namen seiner Kolleginnen und Kollegen insbesondere bei den Anwohnern und dem Einzelhandel – es sei keineswegs selbstverständlich, dass alle Beteiligten so „hinter ihrer Kirchweih stehen und mitziehen“. Auch die Arbeit der Verbände und des Marktamtes, sowie allen voran die des Kirchweihreferenten Horst Müller, könne man nicht hoch genug schätzen: „Die haben immer ein offenes Ohr“. Wenn die Zusammenarbeit weiter so gut funktioniere, so Wentzl, sehe er auch in Zukunft „gute Zeiten“ für die Michaelis-Kirchweih.
Hannes Grauberger, der den Baggers-Stand und den Michaelis-Treff (ehemals „Südtiroler Bergdorf“) betreibt, schwärmt von der „besten Kirchweih in den 22 Jahren, die ich hier bin“. Natürlich habe das außergewöhnlich warme Wetter die Leute auf die Straße getrieben, „jeder wollte nochmal raus“. Die ganze Saison sei gut gewesen, aber die Michaelis-Kirchweih habe sozusagen für den krönenden Abschluss gesorgt. Besonders schön findet Grauberger in Fürth, „dass bei dieser Kirchweih jeder Schausteller, unabhängig von seinem Standplatz, wirklich Geld verdient“. Ein wichtiger Aspekt natürlich gerade nach den Corona-Jahren, die bei einigen die Altersvorsorge fast aufgefressen hätten.
Auch Grauberger ist begeistert von der Disziplin der Fürther bei aller Feierfreude: „Das ist einfach ein Familienfest und kein Sauf-Fest, trotz Durst bei warmem Wetter gibt es keine Pöbeleien“. Mit den Öffnungszeiten von 11 bis 23 Uhr, bei Ausschank-Schluss um 22:45 Uhr, können die Schausteller seiner Ansicht nach gut leben.
Hannes Grauberger bleibt kaum Zeit zur Erholung nach dem Abbau. Die Weihnachtspyramide, ebenfalls einer seiner Betriebe, müsse nun an die neuen Platzbedingungen angepasst und vorbereitet werden. „Nach der Kirchweih“ sei eben für viele seiner Kollegen „vor dem Weihnachtsmarkt“. Und auch die nächste Kärwa kommt bestimmt.