Bilder und G’schichten 2022

Höchste Wertschätzung für Schausteller Helmut Dölle

Helmut Dölle

Helmut Dölle hatte am 11. Oktober nach eigener Aussage „mit einem lachenden und einem weinenden Auge“ ins Alte Brathaus geladen, denn er verabschiedete sich nach 25 Jahren aus dem Amt des Vorsitzenden der Sektion Fürth im Süddeutschen Schaustellerbund. Der Vorsitzende des gesamten Verbandes, Lorenz Kalb, nutzte die Gelegenheit, um Dölles unermüdliches Wirken mit der höchsten Auszeichnung des Deutschen Schaustellerbundes zu würdigen: der Ehrennadel in Gold.

Viele, die Helmut Dölle als „langjährige Mitstreiter“ bezeichnet, waren der Einladung gefolgt: Neben OB Dr. Thomas Jung und dem Wirtschafts- und Kirchweihreferenten Horst Müller kamen etliche Stadträtinnen und Stadträte, sowie der Leiter des Marktamtes Andre Hollitzer. Auch Feuerwehrleute, Polizisten und Medienvertreter ließen es sich nicht nehmen, Dölle beim Ausscheiden aus dem Amt zu begleiten – und die Auszeichnung mit der Goldenen Nadel gebührend mit ihm zu feiern.

Dölle betonte, er scheide „zwar aus dem Amt, nicht aber aus dem Leben“: Mit seinen Gastronomiebetrieben bleibt er der Michaelis-Kirchweih weiterhin als Schausteller erhalten, zumal mit Kevin Dölle die nächste Generation der Familie längst ebenfalls aktiv ist. Er wolle sich einfach „nicht heimlich vom Hof schleichen“, und anlässlich seines Amtsausstiegs all denjenigen danken, die über die Jahre so hervorragend mit ihm zusammengearbeitet hätten – angefangen von der Stadtverwaltung und dem Marktamt bis zu den Rettungsdiensten und Hilfskräften.

Mit vielen Beteiligten habe sich ein vertrauensvolles Verhältnis aufgebaut, auch Freundschaften seien entstanden, so Dölle. In den vergangenen 25 Jahren habe sich die Michaelis-Kirchweih zu einer starken Marke entwickelt und „spiele in der ersten Liga“, was schließlich auch durch die Verleihung des Bayerischen Heimatpreises und die Aufnahme in das Immaterielle Kulturerbe bestätigt worden sei.

Helmut Dölle und Horst Müller

Horst Müller, Helmut Dölle, OB Dr. Thomas Jung

Gerade nach den beiden letzten Jahren, die für alle Schausteller wohl die schwersten seit langer Zeit waren, freuen sich Kirchweihreferent und Oberbürgermeister zusammen mit Helmut Dölle besonders darüber, dass die Fürther „Kärwa“ 2022 bisher „super läuft“: Man erwarte, mindestens die eineinhalb Millionen Besucher zu erreichen, die vor der Pandemiepause jährlich zur Michaelis-Kirchweih gekommen waren. „Aufgrund der Verlängerung werden es vielleicht sogar ein paar mehr“, hofft Dölle.

Dabei betont Horst Müller, dass man das Kunststück geschafft habe, aus einem regionalen Traditionsfest mit 400 000 Besuchern vor 25 Jahren eine sehr viel größere Veranstaltung mit weit überregionaler Bedeutung zu machen – man sei aber „weit, weit weg von einer Ballermannisierung“.

Bei dieser Entwicklung sei Helmut Dölle ein ganz wesentlicher „Game Changer“ gewesen. Möge er es auch ohne offizielles Amt noch lange bleiben.